Für einen kurzweiligen Abend sorgte Heiner Aufderheide, indem er die Bewohner zu einem Diavortrag über seine Indienreise einlud. Der Vorsitzende des Fördervereins zeigte etlichen Interessierten die Eindrücke aus einer fremden Kultur. Sehr anschaulich erzählte er dazu die Geschichten, die er und seine Familie dort erlebt haben.
Über Weihnachten haben sie die Tante besucht, die bereits seit 1974 als Ordensschwester in einer Missionsstation lebt. Gemeinsam bereisten sie mehrere Stationen, angefangen in der Millionenstadt Raipur bis hin zu denen, die eher ländlich gelegen sind. Heiner Aufderheide berichtete darüber, dass viele Menschen in die Städte ziehen wollen, weil sie hoffen, dort ein besseres Leben zu führen. Das ist aber meist nicht der Fall und so gibt es immer mehr Armut und Elend in den Städten. Einige Fotos aus den Slums zeigten es deutlich.
Die Missionsschwestern sind daher sehr bemüht, Bildung und medizinische Versorgung in die Dörfer zu bringen. Es werden Krankenhäuser, Brunnen, Schulen und Kindergärten gebaut, um die Lebensqualität zu steigern und die Landflucht zu verringern. Ebenso unterhalten sie die Leprastationen, die auch Anlaufstelle der Reise und Teil des Diavortrages waren.
Die Bewohner des Christophorus-Hauses staunten nicht schlecht, als sie Bilder von einem Schlangenbeschwörer in der Stadt, Herden von Wasserbüffeln auf der Straße und vollgepackten Fahrrädern sahen, die zum Transport von Kohle dienen. Die Arbeiter erhalten nicht einmal umgerechnet einen Euro für den Dienst und müssen davon die ganze Familie ernähren. Faszinierend fanden sie die Geschichte von der „heiligen Kuh“, die Lebensgrundlage für die Familie ist, weil sie nicht nur Milch gibt, sondern auch als Transport- und Zugtier gilt und selbst der getrocknete Dung noch als Brennmaterial gebraucht wird. Heiner Aufderheide musste immer wieder Fragen beantworten, die zwischendurch gestellt wurden.
Am Ende der Veranstaltung überlegten Klaus-Peter Bomba als Mitglied des Bewohnerbeirates und Wohnheimleiter Manfred Lensing-Holtkamp spontan, eine kleine Sammelaktion durchzuführen, dessen Erlös den Missionsschwestern für ihre Arbeit zugute kommen soll. Die Idee wurde von allen mit Beifall angenommen.
Einige Tage später konnten Anke Büker und Klaus-Peter Bomba stellvertretend für alle Bewohner ein prall gefülltes Sparschwein übergeben. Heiner Aufderheide versprach, den Inhalt bei seiner nächsten Reise persönlich mit nach Indien zu nehmen.